Die Anfänge unseres Vereins


Bis zum Jahre 1940 gab es in Scheven auf Vereinsebene lediglich einen Turnverein, der auch heute noch existiert. Im gleichen Jahr jedoch erwirkte Josef Reger aus Wallenthal die Vereinsgründung eines Fußballvereins bei dem damaligen Kreisfußballobmann Emil Geißen und so wurde zur ersten Vorstandswahl im Vereinslokal Eisenhuth aufgerufen. Danach begannen Jakob Heimbüchel als 1. Vorsitzender, Josef Reger als 2. Vorsitzender sowie Peter Evertz als Geschäftsführer mit der Vorstandsarbeit.
 
Nach der Vereinsgründung und der Vorstandswahl  konnte der aktive Spielbetrieb des FC Scheven beginnen. Wegen des Krieges standen zur Gründungszeit aufgrund des Krieges jedoch kaum Seniorenspieler zur Verfügung. Deswegen wurde zunächst eine Jugendmannschaft aufgebaut, deren Spielalter zwischen 14 und 18 Jahren lag. Mit einer Sondergenehmigung war es zudem möglich, über diese Jugendlichen hinaus vier Spieler im Alter von bis zu 21 Jahren einzusetzen.
 Bevor der Spielbetrieb allerdings aufgenommen werden konnte, war es notwendig, die Spieler mit einem einheitlichen Trikot einzukleiden. Für die „Kluft“ waren allerdings Bekleidungsmarken – etwa vergleichbar den bekannteren Lebensmittelmarken – notwendig. Die Spieler steuerten – soweit vorhanden – hierfür selbst ihren Anteil bei. Den Großteil der benötigten Bekleidungsmarken erbrachte jedoch eine Sammlung im Dorf Scheven, welche die Spieler selbst durchführten. Hierbei scheuten die Sammler keine Mühen und wickelten regelrechte Tauschgeschäfte ab. So stiftete beispielweise ein Landwirt Weizen, der umgehend verkauft wurde und somit in barer Münze für den Trikotkauf zur Verfügung stand.  Der kaufmännischen Cleverness der Spieler war es zu verdanken, dass schon bald das erste Trikot angeschafft werden konnte. Dieses wurde im Übrigen direkt vom Sporthaus Dresden aus Dresden angefordert, da die damals in der Nähe ansässigen Sportbekleidungshäuser nicht mit den dortigen Preisen konkurrieren konnten. Die Fußballschuhe mussten die Spieler selbst beisteuern und nicht selten wurden diese mit selbst hergestellten Lederstollen bestückt. 
 Nachdem nun Fußballschuhe und die erste Kluft, bestehend aus Hose, Stutzen und Trikot in den traditionellen Vereinsfarben blau-weiß angeschafft worden waren, blieb nur zu hoffen, dass die Spieler ihre Einsatzbereitschaft und Cleverness auch auf dem Sportplatz unter Beweis stellen würden, um dem FC Scheven zu sportlichem Ruhm zu verhelfen. Obwohl es am Anfang sehr schwer war, die Spieler, die nicht selten aus den umliegenden Orten zusammengesucht wurden, zu einer Mannschaft zu vereinen, konnte man auf dem damals bereits vorhandenen Sportplatz „ALENBERG“  zur ersten Jugendmeisterschaft im Kampf um Punkte antreten.

Folgende Spieler standen im Jahr 1940 in der ersten Mannschaft des FC Scheven: Jakob Heimbüchel, Josef Reger, Johann Thelen, Josef Jobelius, Hubert Pütz, Ewald Eisenhuth, Toni Fey, Heinrich Schäfer, Michael Evertz, Ludwig Koch, Josef Schuer, Franz Nettersheim (nicht auf dem Bild), Johann Mies, Peter Evertz, Peter Schäfer, Josef Wollenweber, Josef Sieberath, Josef Linden, Josef Pütz und Wilhelm Schmitz.
 Im Jahre 1942 wurde die Mannschaft kriegsbedingt auseinandergerissen und der Spielbetrieb musste von 1942 bis 1946 eingestellt werden.

Der FC Scheven als Handballverein


Um das Jahr 1946 wurde in Scheven eine Damen-Handballmannschaft gegründet. Diese Mannschaft spielte wie die Herren in den traditionellen Vereinsfarben blauweiß. Die Trikots wurden von den Damen selbst angefertigt. Sie trainierten regelmäßig in der Woche auf dem Schevener Sportplatz und nahmen an Meisterschaften auf dem offenen Feld teil, die ähnlich wie beim Fußball ausgespielt wurden.

 

Unsere Handballerinnen

Von links in der oberen Reihe: Lisbeth Lingscheid, Erna Reitz, Klementiene Züll, Christine Heimbüschel und Luise Göbbel.

In der Mitte: Anna Groß, Helene Mieseler, sowie Maria Peters.

In der unteren Reihe: Maria Pütz, Elisabeth Heimbüschel und Anna Peters.

Fußball nach dem Krieg


Als 1946 der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde, konnte der FC Scheven erstmalig mit einer Seniorenmannschaft zu einer Fußballmeisterschaft antreten. Dazu ist anzumerken, dass es aufgrund der vielen Gefallenen im Kriege nur eine Kreisklasse gab. Der erste große sportliche Erfolg ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Im Jahre 1948 wurde zum ersten Mal der Willi-Müller-Wanderpokal ausgespielt, den der FC Scheven dann auch prompt erringen konnte. In vier regionalen Gruppen ermittelten je 8 Mannschaften im K.O.-System zunächst einen Gruppensieger. Die vier regionalen Gruppen waren die Bezirke Mechernich, Kall, Blankenheim und Schleidener Tal. Folgende Mannschaften konnten sich als Gruppensieger durchsetzen und somit für die nächste Runde qualifizieren:

Bezirk Kall: Kaller SC

Bezirk Blankenheim: Blankenheim

Bezirk Schleidener Tal: Hellenthal

                                                                                                       Bezirk Mechernich: FC Scheven

 

Die nächste Runde wurde mit einem Hin- und Rückspiel – jeder gegen jeden – wie eine Meisterschaft im Punktesystem ausgespielt. Vor dem letzten Spieltag führte der FC Scheven die Tabelle mit einem Punkt vor dem Kaller SC an. Im letzten Spiel gegen den Kaller SC musste daher die Entscheidung fallen. Dieses hochdramatische Spiel endete schließlich 5:5 und verhalf dem FC Scheven zum Sieg des Willi-Müller-Wanderpokals.

Die nächste Runde wurde mit einem Hin- und Rückspiel – jeder gegen jeden – wie eine Meisterschaft im Punktesystem ausgespielt. Vor dem letzten Spieltag führte der FC Scheven die Tabelle mit einem Punkt vor dem Kaller SC an. Im letzten Spiel gegen den Kaller SC musste daher die Entscheidung fallen. Dieses hochdramatische Spiel endete schließlich 5:5 und verhalf dem FC Scheven zum Sieg des Willi-Müller-Wanderpokals.

Die nächste Runde wurde mit einem Hin- und Rückspiel – jeder gegen jeden – wie eine Meisterschaft im Punktesystem ausgespielt. Vor dem letzten Spieltag führte der FC Scheven die Tabelle mit einem Punkt vor dem Kaller SC an. Im letzten Spiel gegen den Kaller SC musste daher die Entscheidung fallen. Dieses hochdramatische Spiel endete schließlich 5:5 und verhalf dem FC Scheven zum Sieg des Willi-Müller-Wanderpokals.

SG Blau-Gelb 70


Im Jahre 1970 kam es zu einer Fusion mit Kalenberg und die Mannschaft spielte fortan unter dem Namen SG Blau-Gelb 70, wobei der Verein FC Scheven jedoch nach wie vor bestehen blieb. Diese Fusion wurde 1980 gelöst und für den Spielbetrieb der Gründernamen FC Scheven 1940 wieder angenommen. In den Jahren 1970 bis 1980 wurden insbesondere im Jugendbereich Erfolge erzielt. So wurde die A-Jugend in der Spielzeit 1975/1976 Staffelsieger. Dieser Staffelsieg berechtigte zum Endspiel um den Kreismeistertitel gegen Dreiborn-Herhahn, welches im Hin- und Rückspiel ausgetragen wurde. Das erste Spiel endete 1:1 (Halbzeit 0:0). Eine Woche später – am 24.04.1976 – wurde das Rückspiel mit 4: 2 gewonnen und der Kreismeister der A-Jugend hieß Blau-Gelb 70. Im gleichen Jahr drang die Mannschaft bei der Ausspielung des Fußballverbands-Pokals auf Mittelrhein-Ebene weit vor. So war es keine geringere als die A-Jugendmannschaft von Bayer 04 Leverkusen, die zum Spiel auf dem Alenberg begrüßt werden konnte. Das Spiel endete äußerst knapp mit 3:2 für Leverkusen. Zur Halbzeit hatten die Blau-Gelben noch sensationell mit 2:1 geführt. Das Spiel war ausgeglichen und es hätte am Ende auch mit einem Sieg für die aufopfernd kämpfenden Einheimischen abgepfiffen werden können. Selbst Spieler und Betreuer der Gastmannschaft waren von der Atmosphäre und Spielstärke des Gegners so beeindruckt, dass sie auf die Hälfte der ihnen zustehenden Zuschauereinnahmen verzichteten. Gegen Bayer 04 Leverkusen spielten: Thomas Heinen, Peter Evertz, Klaus Schnichels, Peter Derichsweiler, Hermann-Josef Schnichels, Ralf Claßen, Hermann-Josef Klinkhammer, Dietmar Zweber, Bernhard Mertens, Willi Müller, Frank Mertens, Dietmar Valder und Wolfgang Velser.

Die Seniorenmannschaft von Blau-Gelb 70 spielte zu dieser Zeit noch in der Kreisliga C, so dass ein Großteil der Jugendspieler es später vorzog, in anderen, höherklassigen Vereinen zu spielen.
 Es dauerte noch einige Jahre, bis der Kader der Seniorenmannschaft durch nachrückende Spieler aus dem Jugendbereich verstärkt und eine neue gezielte Aufbauarbeit betrieben werden konnte.
 

Die Alten Helden (Herren)


Etwa im Jahre 1965 wurde in Scheven eine Alte-Herren-Mannschaft gegründet. Gleich das erste Spiel lief prima – am Ende wurde ein 1:0 Sieg gegen Strempt gefeiert. Die Mannschaft spielte selbstverständlich unter dem Namen FC Scheven, wurde jedoch wie eine selbständige Abteilung des Vereins geführt. So waren die Spieler und teilweise auch die Zuschauer der „Alten Herren“ sowohl Mitglied im Verein FC Scheven, als auch in der separaten Sportabteilung Alte Herren Scheven. Bis heute konnte diese Abteilung aufrechterhalten werden. Die Spieler und auch die Zuschauer zahlten für jedes durchgeführte Spiel 1,- DM in die Kasse der „Alten Herren“ ein. Von den erzielten Erträgen konnten kleinere Veranstaltungen der Mannschaft mitfinanziert werden. Im Gegensatz zu früher ist das Durchschnittsalter der „Alten Herren“ Spieler jetzt wesentlich niedriger. Die sportlichen Leistungen der derzeitigen Mannschaft sind sehr wechselhaft. Die Spielerdecke ist für eine eingespielte Mannschaft zu dünn und nicht selten müssen Spiele mit 9 oder 10 Spielern durchgeführt werden. 

Das Wunder von Sötenich


Im Jahre 1984 konnte der FC Scheven mit dem Gewinn des Gemeindepokals nach langen erfolglosen Jahren nochmals einen besonderen Erfolg im Seniorenbereich verbuchen. Dieser Erfolg war deshalb unerwartet und etwas Besonderes, da der FC Scheven als krasser Außenseiter und als einzige Kreisliga C-Mannschaft in das Turnier gegangen war.  Bereits im ersten Spiel gegen den zwei Klassen höher spielenden SV Sistig/Krekel (Kreisliga A) wurden die zahlreichen Zuschauer mit einem sensationellen 5:0 durch herzerfrischendes, technisch gekonnten Offensivspiel begeistert. Auch im zweiten Spiel gegen eine verstärkte Zweitvertretung des Kaller SC gab es einen ungefährdeten 3:0 Sieg, der den Einzug ins Finale gegen Gastgeber SV Sötenich bedeutete.  Dieser Tag wird sicherlich heute noch in den Köpfen der damals aktiven Spieler, dem Trainer und den Zuschauern haften geblieben sein, denn nach der regulären Spielzeit stand es 1:1 Unentschieden. Nach 45 Minuten führte Scheven gegen die ebenfalls zwei Klassen höher spielenden Sötenicher – gemessen an den Torchancen – nur mit 1:0. Es war lediglich Rolf Schumacher vergönnt, mit einem platzierten Freistoß flach ins Toreck den guten Torhüter von Sötenich zu überwinden. Thomas Peters und Bernd Glesmann hatten bis dahin gute Möglichkeiten ausgelassen, die Führung auszubauen. Aber dennoch stürmte der FC Scheven nach wie vor unentwegt auf das von Dahmen gehütete Sötenicher Tor, lautstark angefeuert von den zahlreich mitgereisten Zuschauern. Nach der Halbzeitpause fand Sötenich jedoch besser zum eigenen Spiel und agierte wesentlich druckvoller. So war dann nicht zu verhindern, dass der 1:1 Ausgleichstreffer durch Martin Göbbel hingenommen werden musste. In den letzten 20 Minuten kam es zu einem offenen Schlagabtausch, wobei beide Mannschaften noch genügend Gelegenheiten besaßen, das Spiel für sich zu entscheiden.  Da es jedoch nach 90 Minuten immer noch 1:1 stand, musste ein Elfmeterschießen über den Gewinn des Gemeindepokals entscheiden. Hier zeigten die Schützlinge von Sötenichs Trainer, Willi Küpper, Nerven und letztendlich war der Erfolg dem Können von Manni Beuel zu verdanken, der sogar drei Elfmeter glanzvoll abwehren konnte.  Dadurch gewann der FC Scheven schließlich verdient mit 4:3 zum ersten Mal den von Werner Schumacher gestifteten Gemeindepokal. Dieser Sieg wurde anschließend auch entsprechend ausgelassen gefeiert.

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